Wie geht man mit Verletzungen um? Crossfit Masters Athlet: Fons Werbata

Wie gehe ich mit Crossfit-Verletzungen um?

Fons Werbata, 51 und Crossfit-Athlet, wurde kürzlich beim Lowlands Throwdown in der Kategorie Masters Dritter. Er kam gerade von einer Verletzung zurück und ließ viele Youngster (die Masters-Kategorie war ab 40 Jahre alt) im Staub.

Fons Werbata, 51 und Crossfit-Athlet, wurde kürzlich beim Lowlands Throwdown in der Kategorie Masters Dritter. Er kam gerade von einer Verletzung zurück und ließ viele Youngster (die Masters-Kategorie war ab 40 Jahre alt) im Staub.

Wie macht Fons das und wie geht er mit Crossfit-Verletzungen um, um danach wieder Höchstleistungen erbringen zu können? Wir haben alle danach gefragt.

Welche Verletzungen hatten Sie seit Ihrem Csuper fit?

Am Anfang (+/- 2010) bin ich ein paar Mal mit Kreuzheben durch meinen Rücken gegangen. Dadurch ist eine Barriere entstanden. Seitdem habe ich mich verlangsamt und bin etwas weniger bereit, sehr schweres Kreuzheben zu machen.

2013 erlitt ich eine Ellbogenverletzung, die ich auch operieren ließ. Es hatte eine Verdickung der Gelenkkapsel gegeben, die dazu führte, dass meine Ellbogen brachen, schmerzten und unbeweglich wurden. Irgendwann mussten wir während eines Trainings die Katze häuten und während der Ringübung gab es ein lautes Reißen, woraufhin ich mit diesem Ellbogen nichts mehr machen konnte. Es bleibt immer ein empfindlicher Punkt und ist nach der Operation auch weniger beweglich geworden.

2016 hatte ich eine Schulterverletzung, die ich auch operieren ließ. Ich hatte eine beschädigte Bizepssehne und da war Sand in meinem Gelenk und sie haben ihn entfernt. Dort habe ich zwei Jahre verbracht  litt darunter, besonders bei Muskelaufbauten, diese Ringe sind nichts für mich. Trotz der Schmerzen habe ich weiter trainiert, aber am Ende hatte ich eine Schlüsselloch-OP. Der Arzt gab an, dass es durch jahrelange schwere Gewichte verursacht wurde.

Anfang dieses Jahres spielte mein Ellbogen wieder auf. Ich hatte daher meine Erwartungen an die Wettkämpfe für dieses Jahr heruntergeschraubt, um mich auf meine Genesung zu konzentrieren. Die Genesung verlief jedoch gut. Ich ließ mir Zeit und erholte mich schließlich gerade noch rechtzeitig für den Lowlands Throwdown. Ich bin ohne Erwartungen hineingegangen, aber ziemlich schnell hatte ich das Gefühl, dass es vielleicht doch etwas zu gewinnen gibt.

Wie gehen Sie mit Verletzungen um?

Das ist jedes Mal anders. Zum Beispiel bei meiner Schulteroperation. Dann bin ich erstmal zum Physio gegangen um es mir anzuschauen, aber am Ende hat das nichts geholfen. Außerdem habe ich alles selbst ausprobiert. Viel Dehnen, mit dem Lacrossball, Schaumstoffrollen, Tigerbalsam, aber nichts schien zu helfen. Die Ärzte konnten auch nichts in der Schulter sehen, bis wir eine Schlüssellochoperation durchführten, die zeigte, dass in meiner Schulter Sand war.

Nach der Ellbogen OP 2013 musste ich wirklich 6 Wochen pausieren in denen ich nichts machen konnte. Während der Schulteroperation konnte ich mich relativ schnell, aber ruhig wieder bewegen und üben. Ich habe mit 2kg angefangen und von da an sehr langsam aufgebaut. Das führte zu lustigen Szenen in der Turnhalle, wo ich mit Schmerzen und Mühe ein 2-kg-Double heben konnte. Langsam stieg ich mit Gewichten auf und begann dann langsam mit Klimmzügen und anderen sportlichen Übungen. Ich habe dann ein Erholungstraining nach Gefühl gemacht und nach passenden Übungen gesucht.

2016 wurde ich Ende Juli an der Schulter operiert und 2,5 Monate später habe ich bereits die Qualifikation für Amsterdam Throwdown geschafft. Nicht in der besten Form, aber es war ein gutes Training.

Was ist Ihr Geheimnis für eine optimale Regeneration?

Das Geheimnis der Genesung nach einer Verletzung ist Disziplin. Mit Disziplin meine ich, lass dich nicht dazu verleiten, zu schnell zu viel Gewicht zu heben. Stoppen Sie sich. Man muss vorsichtig wieder anfangen und andererseits nicht zu lange stillsitzen, sonst wird man demotiviert. Hören Sie auf Ihren Körper und sehen Sie, ob sich das, was Sie tun, richtig anfühlt. Vor allem in den Tagen nach dem Training. Sobald sich etwas nicht richtig anfühlt, ist es besser, einen Schritt zurückzutreten, bis Sie genug gestärkt sind.

Wie wirken sich die Verletzungen psychisch auf Sie aus?

Ich lasse mich davon nicht abschrecken. Aufhören ist für mich keine Option, also stelle ich sofort auf sehr disziplinierte Genesung um. Ich kann mich sehr gut beherrschen. Beginne ganz bewusst mit leichtem Gewicht und dann mit kleinen Schritten nach vorne. Nehmen Sie sich Zeit, um zu sehen, wie es sich im Moment anfühlt, aber auch besonders in den Tagen danach. Mach keine verrückten Sachen und hör auf deinen Körper. Lieber langsam erholen, als zu schnell, zu viel und dann wieder von vorne anfangen.

Waren Sie jemals völlig schmerzfrei?

Nein, ich habe immer ein Problem mit irgendetwas. Zum Beispiel habe ich immer Schmerzen in meinen Waden von den Double Unders und ich habe eine Stelle im unteren Rückenbereich, die beim Reißen und beim Clean & Jerks schmerzt.

Hattest du schon immer Schmerzen?

Zuerst nicht, aber dann konnte ich nicht viel machen und was ich tat, war mit wenig Gewicht. Da ich das Maximalgewicht habe, habe ich immer eine Stelle, die schmerzt. Die Schmerzen bleiben konstant. Ich glaube nicht, dass es jetzt schlimmer ist als vor ein paar Jahren, also kann es nicht mit dem Alter zu tun haben :) Mein Mittel dagegen ist die Foam Roller und der Lacross Ball, die ich oft benutze.

Hast du jemals darüber nachgedacht, mit Crossfit aufzuhören?

Nein, ich mache so lange weiter, wie ich kann. Aufhören ist keine Option. Ich kann mir auch keinen anderen Sport vorstellen. Vielleicht höre ich irgendwann mit dem Wettkampf auf, wenn es wirklich nicht mehr geht.

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